Die Klimazonen Brasiliens
Die Klimazonen reichen vom äquatorialen Norden über die subtropischen Regionen im Mittelwesten und an der Küste bis hin zu den gemäßigten Zonen im Süden. Dies verleiht dem Land eine einzigartige Natur- und Kulturvielfalt. Zwischen atemberaubenden Naturwundern, wie dem weltweit größten und artenreichsten Urwaldgebiet, dem Amazonasraum im Norden, dem größten Feuchtbiotop der Erde, dem Pantanal im Mittelwesten oder den berühmten Iguaçu-Fällen an der Grenze zu Argentinien bietet Brasilien historische Altstädte mit prachtvoller kolonialer Bausubstanz in Palästen, Herrschaftshäusern, Kirchen und Kathedralen, so wie traumhafte Strände an rund 7000 Kilometer Küste. In riesigen Ballungszentren und gigantischen Metropolen, wird der Reichtum aus Vergangenheit und Gegenwart der Brasilien einem Platz unter den zehn führenden Industrienationen sichert, verwaltet.
Die Bevölkerungsstruktur
Etwa 185,6 Millionen Einwohner sind regional sehr ungleich auf 26 Bundesstaaten und einen Bundesdistrikt aufgeteilt. Etwa 44 Prozent lebt in den südöstlichen Bundesstaaten, 29 Prozent im Nordosten, 15 Prozent im Süden, dagegen nur 6 Prozent im Mittelwesten und ebenfalls 6 Prozent im Norden. Entsprechend schwankt die Bevölkerungsdichte zwischen z.B. rund 300 Einwohnern pro km² in Rio und 2 Einwohner pro km² in manchen Gegenden des Amazonasgebietes. Dreiviertel der Bevölkerung lebt in den Städten.
Das kulturelle Brasilien
Neben großartigen Naturlandschaften und Attraktionen der Superlative, der mitreißenden, bunten, sprichwörtlichen südamerikanischen Leichtigkeit und Lebensfreude mit Samba, Fußball und Caipirinha an der Copacabana, ist Brasilien ein Land der großen Gegensätze. Das Erbe einer - im Vergleich zu Europa - noch jungen Geschichte von Eroberern, Kolonialherren, selbst ernannten Herrschern, Bettlern und Sklaven spiegelt sich heute wieder im direkten Nebeneinander von Superreich und Bettelarm, mittelalterlichen Arbeitsumständen neben neuesten Technologien, Einzelbesitz von riesigen Ländereien neben zahlreichen Landlosen, einmalige, majestätische Natur neben großflächiger Umweltzerstörung.
Umstände wie mangelnde Bildung, Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen, Korruption und ungleiche Landverteilung bedingen einen Teufelskreis von Armut, Hunger und Gewalt und führen zu kaum überbrückbaren sozialen Kluften zwischen den Bevölkerungsschichten.
Das politische Brasilien
Unter der Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva konnte in Brasilien seit 2002 jedoch die ungleiche Einkommensverteilung etwas gerechter gestaltet sowie die schlimmste Armut gelindert werden. Die Raten von Analphabetismus, Kindersterblichkeit und Arbeit von Minderjährigen speziell in der Landwirtschaft sind gesunken. Während im ersten Mandat vor allem an der wirtschaftlichen Stabilisierung gearbeitet wurde, soll nun in den kommenden vier Jahren die soziale Entwicklung weiter gefördert werden. Der Weg ist lang, doch im „Land der Zukunft“, wie schon Stefan Zweig sein Buch über Brasilien betitelte, ist nichts unmöglich.
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2013