Die Landwirtschaft spielt im fünftgrössten Land der Erde und grössten Land Südamerikas seit jeher eine tragende Rolle. Dank seiner klimatischen Bedingungen verfügt Brasilien über eine sehr produktive und wettbewerbsfähige Landwirtschaft.
Brasilien ist weltweit grösster Exporteur von Soja, Zucker, Rindfleisch, Geflügelfleisch, Kaffee und Fruchtsäften. Darüber hinaus nimmt das Land auch bei Agrarerzeugnissen wie Mais, Tabak und Schweinefleisch eine Führungsproduktion ein. Die ungelöste Bodenfrage verhindert jedoch bis heute eine gerechte Verteilung der Gewinne. Sie erhalten während dieser faszinierenden Reise einen interessanten Einblick in die südbrasilianische Landwirtschaft, erleben jedoch auch touristische Höhepunkte wie Rio de Janeiro, die Iguassu Wasserfälle und vieles mehr.
Ankunft Londrina mit Flug TAM JJ3157 um 14:02 h.
Transfer zum Hotel Higienópolis Boulevard
Residence. Mittagessen im Hotel mit anschliessender Siesta.
Am Nachmittag unternehmen wir einen Stadtrundgang. Londrina wurde Anfang der 20iger Jahre des vergangenenen Jhdt von der englischen Erschliessunsgesellschaft Brazil Plantations Syndicate und Paraná Plantations Ltd. , unter Leitung von Lord Lovat gegründet. Das neblige Klima der Region erinnerte den Briten an London. Daher der Name Londrina. Heute eine Stadt mit 550 ts und über 800 ts Einwohnern im Bezirk , ist die zweitgrösste Stadt im südlichen Bundesland Paraná. Die Blütezeit von Londrina war in den 50 und 60er Jahren als man der Stadt den Titel Welthauptstadt de Cafés verlieh. Der Frost von 1975 vernichtete nahezu die gesamten Cafékulturen der Region und ab diesen Zeitpunkt hat Londrina seine Bedeutung als grosser Caféproduzent eingebüsst. Eine der wichtigsten Agrartechnischen Universitäten Brasiliens ist hier angesiedelt. Ausserdem ist Londrina heute bedeutender Handelsplatz für Café und Getreide.
Abendessen im Hotel
Frühe Abfahrt in nördlicher Richtung zur Fazenda Guaicurus. Inmitten intensiver Landwirtschaft, nur wenige Kilometer vom Rio Paranápanema entfernt, liegt der Besitz der Schweizer Auswanderer Giuglietta Toschini und Noel Schweizer. Dieser 800ha grosse Betrieb wurde 1943 als Caféplantage gegründet. Inzwischen baut man, ausser mit Viehhaltung, hauptsächlich Kaffee, Soja, Mais, Weizen und Eukalyptus an.Dank den gut verteilten Regenfällen und dem subtropischen Klima können auf Guaicurus zwei Mal im Jahr annuelle Kulturen angebaut werden. Der Fruchtwechsel besteht aus Soja und Mais als Sommerkulturen. Weizen, Hafer, Gründünger als auch Mais werden im Winter gepflanzt. Jede Kultur wird durch Direktsaat gepflanzt, gemäss aktueller Technologie gedüngt, gepflegt und schliesslich maschinell geerntet.Auf Guaicurus können die Besucher den Weg des Kaffees vom Setzling bis zur getrockneten Bohne und für den Export bereiten Kaffee im Sack miterleben.
Auf den wenigen Parzellen die für den Ackerbau ungeeignet sind, wird Vieh- oder Forstwirtschaft betrieben. Auf den Weiden grasen Angus- und Nelore- Rinder, einige Schafe sowie Pferde. Auf Guaicurus wird Qualitätsfleisch für den Export, als auch für den inländischen Konsum produziert. Schafe halten wir hauptsächlich für den Eigenkonsum. Die Pferde helfen bei der Vieharbeit oder führen Gäste aus.
Nebst der intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen erstrecken sich auf Guaicurus auch 160 Hektaren der so genannten mata tropical semi-decídua, die ursprüngliche Waldvegetation des Paraná. Hier wachsen Bäume wie Peroba, Figuera oder Zedern. Der südamerikanische Nasenbär, Kapuzineraffen, das Gürteltier und viele andere Tiere bewohnen ebenfalls dieses Habitat.Früh morgens und in der Dämmerung können am Seeufer Wasserschweinen, Breitschnauzenkaimane und eine Vielzahl von Wasservögel beobachtet werden.
Der europäische Einfluss in der Architektur ist deutlich sichtbar geblieben. In den Hauptgebäuden, welche heute das Restaurant und die Gästezimmer beherbergen, können die Besucher noch etwas Geschichte einatmen. Guilietta und Noel sind, in vierter Generation, bemüht dieses kulturelle Erbe zu erhalten und auf Guaicurus nachhaltig, im Gleichgewicht zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz zu produzieren.
Ganztägige Betriebsbesichtigung mit Mittagessen auf der Fazenda. Am späten Nachmittag Rückfahrt ins Hotel. Übernachtung.
Nach dem auschecken aus dem Hotel besichtigen wir den prämierten Milchviehbetrieb der Schweizer Auswanderer Familie Baudraz, in Rolandia. Louis und Carlos Baudraz führen den Betrieb mit seinen 16 Mitarbeitern nach umweltfreundlichen und sozialen Prinzipien. Der 111 ha grosse Besitz ist aufgeteilt in 22ha Naturschutzgebiet, 21ha Geb äude, Weiden und Futterplätze und 68ha kultivierte Fläche. Hier werden Mais, Futterhafer und Rettich angebaut. Auf dem Sitio Tapir, wie der Betrieb heisst, hält man hält 350 Stück Rindvieh (192 Milchkühe + Nachzucht, 1 Deckbulle). Man produziert cirka 1.9 Mio Ltr Milch/Jahr mit einer durchschnittlichen Leistung von 26.8/27.5 Ltr Kuh/Tag. Ebenfalls in Rolândia besuchen wir noch ein Sozialprojekt das Kinder und Jugendliche dem Sport und somit der sozialen Integration zuführt. Es geht direkt zum Flughafen nach Londrina für Abflug it TAM Flug 3332 / 18.25/19.14 nach Curitiba. Transfer ins Hotel Deville. Abendessen und Übernachtung.
Romantische Bahnfahrt mit historischer Eisenbahn durch den Atlantischen Bergregenwald der Küstenkordillere nach Morretes. Dort erwartet uns ein Bus der uns zum Mittagessen in ein Hafenrestaurant mit dem hier sehr passenden Namen „Zur schönen blauen Donau“ fährt. Entsprechend gestärkt geht es nun in den weltgrössten Sojaverladehafen Paranaguá, wo wir von der Hafenleitung begrüsst werden. Hier sehen wir zunächst einen Videovortrag, dem ein interessanter Rundgang durch die Hafenanlagen folgt. Über den Hafen Paranaguá wurden von Januar bis einschliesslich September 2010 an die 14.Mio to Getreide, hauptsächlich (Soja, Sojaschrot, Mais und pflanzliche Öle verladen.
Da aus Zuckerrohr nicht nur Zucker gewonnen wird, besuchen wir im Anschluss an die Hafenbesichtigung die hoch prämierte Zuckerrohrschnapsbrennerei „Porto Morretes“ , mit Degustation ( immerhin produziert Brasilien 1.8 Milliarden Ltr/Jahr von seinem Nationalgetränk, dem Cachaça). Hernach vergnügliche Rückfahrt ins Hotel nach Curitiba.
Nach dem Frühstück Abfahrt zur Genossenschaft Wittmarsum. Die Mitglieder der 1952 usprünglich von Mennoniten gegründete Genossenschaft beschäftigen sich mit dem Anbau von Getreide (Soja,Mais,Weizen) , Saatgutvermehrung, Rinderhaltung nach dem Voisin Prinzip, Tierfutter und Milchwirtschaft. In den 30er Jahren zunächst nach Santa Catarina ausgewandert fanden die Mennoniten in Witmarsum bessere Voraussetzunen und Bedingungen vor. Man kaufte zunächst eine Fazenda von fast 8000ha und teilte diese unter den Mitgliedern der neu gegründeten Genossenschaft zu je 50ha auf. Die Aktivitäten der Genossenschaft erstrecken sich auf die Städte Palmeira, Ponta Grossa, Porto Amazonas e Balsa Nova. Die 310 Mitglieder beschäftigen sich mit Milchwirtschaft, Ackerb au ( Soja,Mais, Weizen) und Viehzucht (Schlachthähnchen) , Getreide Annahme und Lagerung.
Weitere Aktivitäten sind die Produktion von Tierfutter und die Bereitstellung von Betriebsmittel für die Produktion. Weiterhin bietet die Genossenschaft Ihren Mitgliedern veterinärtechnische und agrartechnische Beratung und unterstützt bei Preisgestaltung und Verkauf am Markt. Die Genossenschaft unterhält eine Schule, ein Krankenhaus und ein Museum, die von der
Nachbarschaftsvereinigung verwaltet werden.
Hier darf auch die nach Schweizer Vorbild und vom einem Schweizer Käsereimeister aufgebaute und sehr erfolgreich produzierende Käserei hervorgehoben werden, deren Produkte, von Appenzeller bis Reblochon, erstklassig sind. Das Besuchsprogramm sieht einen Ganztagesaufenthalt, mit folgenden Aktivitäten vor: Nach Ankunft Begrüssung und Vortrag über die Geschichte der Mennoniten in Brasilien. Es folgt das Mittagessen. Danach besucht man die Soja und Maisplantagen der zur Genossenschaft gehörenden Mitglieder. Im Anschluss Milchwirtschaft. Auch ein Besuch bei dem Wohltätigkeitsverein der Mennoniten ist vorgesehen. Das Abendessen, im Preis eingeschlossen, wird ebenfalls in der Genossenschaft eingenommen. Während des Essens und danach folgt eine Diskussionsrunde unter Beteiligung von Mitgliedern (Landwirten) der Genossenschaft ihres Präsidenten und einigen Funktionären.
Mittagessen und Abendessen in der Genossenschaft. Übernachtung im Hotel „Vila Velha Premium“ in Ponta Grossa.
Eine landschaftlich sehr schöne Fahrt bringt uns in östlicher Richtung quer durch den grünen Gürtel von Paraná nach Guarapuava wo wir um die Mittagszeit ankommen.
besuchen wir am Nachmittag den Araukarienpark. Die Araukarien Araucaria angustifolha, vor allem die älteren Exemplare, sind riesige Nadelbäume und endemisch in diesem Teil Brasiliens. Sie können bis zu 500 Jahre alt werden. Die Früchte sehen aus wie übergroße Kastanien, die die eigentlichen Früchte enthalten (ähnlich unseren Kastanien). Die unteren Äste fallen ab, so dass nur die Krone jeweils Äste hat. Die dabei aus dem Stamm brechenden Knoten brennen wegen des hohen Harzhaltes ausgezeichnet und sind deshalb als Feuerholz für den Kamin sehr beliebt. Beeindruckend auch die Dicksonia Riesenfarne, die bis zu 10 m hoch werden können und in subtropischen Regionen vorkommen. Gegen 15:00 Uhr statten wir dem Naturkunde Museum, das ebenfalls im Park angesiedelt ist, einen Besuch ab.
Abendessen im Hotel
Fahrt zur landw. Genossenschaft „Cooperativa Agraria Mista“ in Entre Rios, 1100m NN. Wir besuchen zunächst das Dorf Vitoria, eines von 5 die zur Genossenschaft gehören. Fahrtzeity cirka 35 Minuten. Nach der Begrüssung zeigt ein Video im modernen Auditorium anschaulich den Ursprung und die Entwicklung dieser Genossenschaft. Die Schweizer Europahilfe hat nach dem Krieg, Anfang der 50iger Jahre, dieses einmalige Projekt idealisiert und finanziert, wodurch 500 Familien der in den landwirtschaftlichen Regionen Rumäniens und dem damaligen Jugoslawien, unter schlimmen Bedingungen lebenden, sogenannten Banat Schwaben oder Donau Schwaben, nach Brasilien ausgesiedelt werden konnten. Die Genossenschaft AGRARIA wurde am 5.Mai 1951 gegründet.
Heute umfassen die Aktivitäten der 550 angeschlossenen Landwirte und 1200 Angestellten, Produktion von Soja, Mais, Weizen und Braugerste. Die landwirtschaftlichen Industrien der Genossenschaft bestehen aus der Mälzerei Agromalte, einer Weizenmühle, einer Sojamühle und einer Fabrik zur Produktion von Tierfutter, sowie Silos, Getreide Annahmestellen und Lagerhäuser in Guarapuava, Vitoria und Pinhão. Einige Mitglieder sind ausserdem mit Schweinemast und Milchwirtschaft beschäftigt.
Auch diese Genossenschaft hat in etwa die gleiche Organisationsstruktur wie diejenige in Witmarsum und, mit geringfügen Änderungen wegen der unterschiedlichen Grössenordnungen und Produkten.
Es werden besucht: das südamerikanischen Zentrum für Braugerstenproduktion, das erfolgreiche Agrarunternehmen des Enkel des Gründers der Genossenschaft ,Winfried Leh, mit Schweinemast, Soja, Mais und Weizen Anbau und die Versuchstation für Pflanzenbau unter der Leitung von Celso Wobeto mit Feldgang . Im Brauereiausschank „Donau Bier“ nehmen wir ein fakultatives Mittagessen ein. Am Späten Nachmittag sind wir wieder zurück in unserem Hotel. Abendessen und Übernachtung im Hotel.
Wir fahren heute früh los, denn der Weg ist weit. Zunächst geht es vorbei an ausgedehnten Soja- und Maisfeldern, später vermehrt Grünland, Wäldchen und Tabakanbau. Zum Mittagessen fahren wir eine typische Raststätte “Churrascaria“ an, wo wir Fleischspezialitäten am Spieß bis zum Abwinken genießen, vor allem bestes Rindfleisch. Weiterfahrt nach Iguacu,wo wir am späten Nachmittag ankommen. Einchecken im Hotel Golden Tulip, mit seinem herrlichen Parkgelände und swimming pool. Es bleibt Zeit zum Geld wechseln, nachfassen und zum Einkaufen von Postkarten und Briefmarken. Heute abend besteht die Möglichkeit eine farbenprächtige Folklore Musik und Tanz Show, mit Dinner Buffet ,aus dem Dreiländereck Paraguay/Argentinien/Brasilien, zu besuchen (fakultativ).
Die Wasserfälle von Iguaçu wurden 1986 von der Unesco zum Weltnaturerbe ernannt. In einem Canyon von 2700m Länge fallen 275 einzelne Fälle aus Höhen bis 80m krachend in die Tiefe. Vormittags Besichtigung der Wasserfälle auf der brasilianischen Seite. Wir empfehlen vorher einen fakultativen Helikopter Rundflug über die Wasserfälle der spektakulären Eindrücke aus der Vogelperspektive bietet.Darauf folgt die Besichtigung der Wasserfälle auf der argentinischen Seite, mit Teufelsrachen, einem Spaziergang und anschliessender Fahrt mit einer Mini-Eisenbahn durch den Nationalpark. Ausserdem empfehlen wir eine abenteuerliche Schlauchbootfahrt in den tosenden Fällen, verbunden mit einer Jeep Tour auf welcher der subtropikale Regenwald und die dort heimische Vegetation dem Besucher auf interessante Weise nähergebracht wird (fakultativ). Es besteht Möglichkeit zum Mittagessen oder zur Einnahme eines Imbiss innerhalb des Parkes. Rückkehr zum Hotel. Abendessen im Hotel.
Nach dem Frühstück checken wir aus dem Hotel aus und fahren mit dem Gepäck zur Besichtigung des Itaipu Staudamm, ein Wunderwerk der Technik, mit dem grössten Wasserkraftwerk der ErdeHier gerieren 20 riesige Turbinen 14.000 MW Strom und versorgen Paraguay mit 71.3% und 16.4% des Brasilianischen Energiebedarfs,womit die Leistung von Chinas 3 Schluchten Staudamm am Yangtze übertroffen wird. Danach geht es direkt zum Flughafen für Abflug nach Rio de Janeiro mit TAM JJ 3189 um 15.15/17.13. Nach Ankunft erfolgt der Transfer ins Hotel Golden Tulip Continental , direkt am Strand von Copacabana gelegen. Abendessen in einem Restaurant an der Copacabana. Übernachtung.
Ganztägige Stadtbesichtigung, beginnend mit einer idyllischer Fahrt der Zahnradbahn in luftige Höhen hinauf auf den Corcovado Berg, mit seiner die Stadt segnenden Christusstatue. Der einzigartige Panoramablick auf Rio, mit seinen Traumstränden, seinem anderen Wahrzeichen, dem Zuckerhut, den Tijuca Nationalwald, dem Maracana – Fußballstadion, welches wir derzeit im Anschluss wegen der Bauarbeiten für die Fußball WM2014 leider nur von aussen besichtigen können, und vielem mehr, ist allein eine Reise wert.
Danach bummeln wir durch das historische Zentrum mit schöner Kolonialarchitektur, die im interessanten Kontrast zu den modernen Bürohochhäusern steht. Die moderne Kathedrale und das älteste Kloster Rios des Hl. Santo Antônio, liegen sich praktisch gegenüber und stehen ebenfalls auf dem Besichtigungsprogramm. In der Innenstadt befindet sich die 1894 im schönsten Belle Epoque Stil gegründete Confiserie „Confeitaria Colombo", das vornehmste Caféhaus, Kunst und und Kulturerbe Rio de Janeiros.
Mittagessen im Restaurant Taberna da Gloria, oder ähnlich. Danach begeben wir uns in den Stadteil Urca, von wo aus die Gondelbahn in 2 Etappen auf den weltberühmten 396m hohen Zuckerhut fährt, wo wir den Sonnuntergang erleben. Rückfahrt ins Hotel. Abendessen in einem Restaurant an der Copacabana. Abend zur freien Verfügung.
Übernachtung