Dass das Klima bereits seit einiger Zeit ausser Kontrolle geraten ist, zeigt sich weltweit an Überschwemmungen, extrem harten Wintern, Hitzewellen und immer stärkeren Orkanen. Laut einer gestern veröffentlichten Prognose der Weltorganisation für Metereologie (WMO) werden diese Phänomene öfter in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten sein. 2010 war schon das heisseste Jahr seit Beginn der Messungen, die nächsten sollen das Thermometer weiter steigen lassen. Ghassam Asrar, Direktor des Weltklima Forschungsprogramms (WCRP) der WMO bat nun die Länder auf der 16. Klimakonferenz im mexikanischen Cancún, ihre Infrastruktur so weit zu verbessern, dass sie gegen extreme Wetterbedingungen gewappnet sind.
Die britische Beratungsfirma Maplecroft stellte im Oktober ein Ranking der durch den Klimawandel verletztlichsten Länder auf, bei dem Brasilien an 81. Stelle von 170 mit der Einstufung "hohes Risiko" erschien. Matthew Bunce, einer der Forscher der Studie, warnte vor bemerkenswerten Veränderungen der klimatischen Parameter Brasiliens wie Niederschlagsmenge, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den kommenden 30 Jahren. Demnach sind die östlichen Regionen des Landes stärker von den Risiken des Klimawandels betroffen und für Überschwemmungen und Dürren anfällig. Extreme Veränderungen werden zwar nur für etwa 30% des brasilianischen Territoriums vorausgesehen, jedoch leben in eben dieser Region grosse Teile der Bevölkerung. Das Brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) hat bereits seine vor drei Jahren abgegebenen Prognosen zum Klimawandel korrigieren müssen. Der vorgesehene Temperaturanstieg bis 2010 um bis zu 4 Grad Celsius in Amazonien wurde auf 5 Grad Celsius in der Region Norden erhöht, während im Süden die Thermometer nur bis zu 3 Grad Celsius steigen werden.
Klimatologe José Marengo vom INPE erklärte nun, die Durchschnittstemperatur würde bis 2050 um mehr als drei Grad Celsius in grossen Teilen Brasiliens steigen und damit eine Reihe von Veränderungen auslösen. Die Caatinga würde sich in eine Wüste verwandeln, der Amazonas-Regenwald weiter zurückgehen und schwere Dürren durchmachen, bei denen diverse Arten aussterben würden. Im Süden dagegen würde sich die Niederschlagsmenge erhöhen und die Städte mit Überschwemmungen und Erdrutschen bedrohen.
Florianópolis - Das Arbeitsministerium des Bundesstaates Santa Catarina erhob gestern Klage gegen den Sadia-Konzern, damit er das Arbeitsverhältnis mit den rund 1200 Landwirten des Bundesstaates anerkennt, die für das Unternehmen als integrierte Geflügelzüchter arbeiten. Gleichzeitig wurde eine Ersatzleistung für immaterielle kollektive Schäden in Höhe von umgerechnet Euro 8,7 Millionen gefordert. Laut Staatsanwalt Sandro Eduardo Sarda gebe es zwar einen Vertrag, der die Regeln des integrierten Produktionssystems festlege, aber es existiere eine Beziehung der Unterordnung der Züchter unter die Industrie: „Zweifellos besteht ein Arbeitsverhältnis zwischen Sadia und den Geflügelzüchtern, allein schon wegen der Lohnzahlung und der persönlichen Arbeit. Dazu kommt noch die rechtliche, technische und strukturelle Unterordnung, da sie nach den von dem Unternehmen aufgestellten Kriterien produzieren müssen.“
Sadia erklärte, der Konzern würde sich momentan nicht zu dem Thema äussern. Auch der Geflügelzüchterverband von Santa Catarina (ACA) kommentierte nicht die Initiative des Arbeitsministeriums.
Die Staatsanwaltschaft forderte ausserdem für den Fall, dass die Justiz die Existenz des Arbeitsverhältnisses anerkenne, die Angleichung der von Sadia bezahlten Preise an die vom brasilianischen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa errechneten Kosten des integrierten Produktionssystems. Die liegen bei umgerechnet Euro 3000,00 für je 12.000 Hähnchen, bei einer Zuchtzeit von 45 Tagen, einschliesslich der Dienstleistung des Züchters sowie der Kosten für Wasser, Strom und Instandhaltung der Höfe. Das Geflügel, Futter, die Versorgung und die sanitäreKontrolle der Zucht werden bereits von Sadia bezahlt. Doch laut Staatsanwalt Sardo haben bei 3.843 Zahlungsanweisungen durch Sadia nur 27% der Züchter den Mindestwert von umgerechnet Euro 3000,00 erhalten: „Dieses integrierte Produktionssystem führt so zur Verarmung und zu Gesundheitsproblemen dieser Menschen.“
Brasiliens Hähnchenfleischexporte sind auf dem besten Weg alle Rekorde zu brechen. Laut Bericht des Brasilianischen Geflügelzuchtverbands Ubabef wurden von Januar bis August diesen Jahres 2,513 Millionen Tonnen Hähnchenfleisch ins Ausland geschickt, ein Anstieg um 3,63% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Allein im vergangenen Monat konnte die Branche einen Umsatzzuwachs von 15,57% verzeichnen: 348 100 Tonnen wurden exportiert gegenüber 301 200 Tonnen im August 2009. Die Erholung der internationalen Märkte ermöglicht nun ein diesjähriges Wachstum der Branche von bis zu 5%, die damit wieder ihr Niveau vor der Wirtschaftskrise zurück erlangt.
Was die Exportmenge angeht, verspricht 2010 sogar das beste Jahr in der Geschichte der Hänhchenfleischausfuhr zu werden – 2008 wurden insgesamt 3,6 Millionen Tonnen exportiert. „Das Resultat ist die Folge der Preiserholung nach der Krise von 2008 und der Rückkehr zum normalen Konsum“, erklärt der Präsident des Ubabef, Francisco Turra.
Brasília - Nach dem Scheitern der Doha-Runde zur Liberalisierung des Handels in der Welthandelsorganisation (WTO) zeigten sich Brasilien und Argentinien überzeugt, dass die Vereinigten Staaten und die Europäische Union auch weiterhin das Sagen in internationalen Verhandlungen haben werden, und beschlossen, ihre Kräfte im Wettlauf um neue Märkte zu vereinen. Dabei sollen vor allem die Brasilien und Argentinien auferlegten Einfuhrbeschränkungen für frisches Rind-, Schweine- und Hähnchenfleisch bekämpft werden. Um die gemeinsame Aktion zu formalisieren, wird heute in einer beispiellosen Initiative in Buenos Aires eine Absichtserklärung zwischen den beiden Ländern vom argentinischen Landwirtschaftsminister, Julián Dominguez, und dem Exekutivsekretär des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums, Gerardo Fontelles, unterzeichnet. Anlass ist die Vorstellung des strategischen, agro-alimentären und industriellen Wirtschaftsplans der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner.
Brasilianische Exporteure sind beispielsweise von einem jährlichen US$ 19,1 Milliarden Markt ausgeschlossen, was der Summe entspricht, für die die Hauptimporteure der Welt, die brasilianisches Frischfleisch ganz oder teilweise nicht zulassen, im Jahre 2008 einkauften. Dazu zählen etwa Japan, die USA, Russland, Mexiko, Südkorea, Kanada und China. Andrererseits verkaufte Brasilien, einer der grössten Fleischexporteure der Welt, USD 11 Milliarden im Jahre 2008, das weniger von der internationalen Finanzkrise als 2009 betroffen war und damit 2010 ähnlicher ist.
Laut Célio Porto, Sekretär für Internationale Beziehungen des Landwirtschaftsministeriums, verhandelt Brasilien bereits mit Japan, Korea, den USA und China über die Öffnung dieser Märkte bis zum Jahresende. Mit der argentinischen Verstärkung jedoch könnten auch die Russen überzeugt werden, ihre Fleischimporte generell zu erhöhen. Russland möchte der WTO beitreten und muss dafür ihren Mitgliedern Zugeständnisse machen. „Es ist klar, dass die USAVorzug im Verkauf von Hähnchen haben und die Europäer bei Schweinen. Wir müssen für einen höheren Anteil kämpfen“, erklärte Porto.
Nach Einschätzung des Geschäftsführenden Direktors des Business Council in Lateinamerika, Alberto Pfeifer, ist die Massnahme Beginn eines Integrationsprozesses. Über die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen und Technologien hinaus könnten Brasilien und Argentinien mit der Absichtserklärung die Durchführung von koordinierten Massnahmen zur Produktion und Verteilung von Lebensmitteln, einschliesslich der Verhandlungen mit den Käufern sowie tariflicher und anderer Fragen erreichen. „Das hätte schon früher geschehen sollen. Das wird eine kräftige Weiterentwicklung geben und wir hoffen, dass zukünftig beide Länder gemeinsam aktiv werden, um die Ernte, besonders Sojabohnen, in einer integrierten Art und Weise zu verkaufen“, sagte Pfeifer.
Der Präsident des brasilianischen Schweinefleisch-Exportverbands, Pedro Camargo, kritiserte die Massnahme als haltlos: „Argentinien arbeitet gegen die Exporte, indem es Steuern auf den Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse erhebt. Unsere Makroökonomie unterscheidet sich von der argentinischen.“
Der Fleisch- und Lebensmittelkonzern Brasil Foods, im vergangenen Jahr durch die Fusion der Konkurrenten Perdigão und Sadia gebildet, wird laut Präsident José Antonio do Prado Fay angesichts der geringen Wachstumsperspektive der Europäischen Union (EU) seine Exporte auf die Märkte von Schwellenländern in Afrika und Eurasien umleiten. Im ersten Halbjahr hatte der Verkauf in die EU 21% Anteil am Gesamtverkauf und lag damit unter dem von 29% in den Mittleren Osten.
Brasiliens Zuckerrohrernte soll nach Schätzungen der Nationalen Versorgungsgesellschaft Conab in der kommenden Saison 2010/2011 mit 664,3 Millionen Tonnen 10% über der diesjährigen liegen. Davon würden 301,5 Millionen Tonnen zu Zucker verarbeitet werden und 362,8 Millionen Tonnen zu Ethanol. Die Zuckerproduktion solle demnach um 17% auf 38,7 Millionen Tonnen steigen, während die Gesamtproduktion von Ethanol (des reinen und des hydrierten) 38,5 Milliarden Liter erreichen werde, 10,6% mehr als bei der vergangenen Ernte. Die Techniker der Conab, die die Hauptanbauregionen Brasiliens zwischen dem 28. März und dem 16. April besuchten, erklärten den Produktionsanstieg vor allem durch das gute Klima sowie den adäquaten Einsatz von Technologie. Die durchschnittliche brasilianische Produktivität wird auf 82,1 kg Zucker pro Hektar geschätzt, 0,6% mehr als bei der letzten Ernte. In praktisch allen Bundesstaaten, die Zuckerrohr pflanzen, wurde eine Vergrößerung der Anbauflächen verzeichnet. Der größte Anstieg kann im Bundesstaat São Paulo beobachtet werden, der seine Zuckerrohrpflanzungen um 267.600 Hektar erweitert hat. Brasilien wird die gesamte Anbaufläche dieses Jahr voraussichtlich um 681.900 Hektar vergrößern.
Farmer aus ganz Brasilien demonstrierten gestern in Brasília für den Frieden auf dem Land. Die Produktoren forderten einen Nationalen Plan zur Bekämpfung der Invasionen von Farmen, eine der Formen, mit der die Landlosenbewegung MST für eine weitreichende Bodenreform kämpft. Der Vorschlag wurde am 13. April von der Senatorin und Vorsitzenden der Konföderation für Land- und Viehwirtschaft (CNA), Kátia Abreu, an das Justizministerium geschickt. Die Aktion richtet sich gegen den sogenannten „Roten April“, die Demonstrationen der Landlosen, die traditionell jedes Jahr im April stattfinden, um an die 19 Landarbeiter zu erinnern, die am 17. April 1996 in Eldorado do Carajás im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará bei einer Protestveranstaltung von der Militärpolizei getötet wurden. Bei der diesjährigen Kampagne wurde der Sitz der Incra, des Nationalen Instituts zur Kolonisierung und Agrarreform, in Brasília besetzt sowie die Institute in São Paulo, Rio de Janeiro, Pará, Piauí und Paraíba. Daneben wurden 25 Farmen in Pernambuco, 15 in Bahia, 11 in São Paulo, 5 in Paraíba, 4 in Sergipe, 2 in Alagoas, 2 in Ceará und jeweils eine in den Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso do Sul besetzt. In letzter Zeit sah sich die MST allerdings zunehmender Kritik ausgesetzt. So kostete sie die gewaltsame Zerstörung einer Orangenplantage im Bundesstaat São Paulo im vergangenen Jahr viel öffentliche Sympathien. Laut der Vorsitzenden der CNA würden die Besetzungen der Farmen nicht nur die Landbesitzer schädigen, sondern alle Brasilianer. Allein in Mato Grosso sei ein Gebiet von der Größe des Bundesstaates Sergipe von den Landlosen besetzt, was den Staat jährlich R$ 850 Millionen, umgerechnet rund Euro 370 Millionen, koste.
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Soja-, Mais- und Baumwollplantangen so weit das Auge reicht glauben viele nur in Mato Grosso finden zu können, doch traditionell weniger landwirtschaftlich orientierte Bundesstaaten wie Bahia haben inzwischen für eine Veränderung des brasilianischen Agrobusiness gesorgt. In den letzten Jahrzehnten hat das Land globale Macht in der Landwirtschaft erreicht und ist heute der grösste Exporteur verschiedener landwirtschaftlicher Produkte, darunter Rindfleisch, Geflügel, Orangensaft, grüner Kaffee, Zucker, Äthanol, Tabak und Sojabohnen, -öl und –schrot sowie der viertgrößte Exporteur von Mais und Schweinefleisch.
In der Nähe der Stadt Luiz Eduardo Magalhães in Bahia produzieren neuerdings viele Farmer aus dem Süden des Landes, wo ihre Familien 40 bis 50 Hektar bepflanzten. Hier haben ihre Landgüter Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende von Hektaren. Aus dem Süden haben sie die moderne Technologie sowie die weiter nördlich oft fehlende effektive Verwaltung mitgebracht, die eine korrekte Abrechung gegenüber ausländischen Investoren ermöglicht.
Diese Investoren wollen hundertprozentige Garantie über das Eigentum des Landes und darüber, dass die Farmer die Umwelt- und Arbeitsgesetze befolgen, dass sie gute Beziehungen zur Gemeinde haben und versuchen, sich vor Preisschwankungen je nach Ernte und Wechselkurs zu schützen.
Vor allem während der Millitärdikatur der Sechziger bis Mitte der Achtziger Jahre wurden solche Maximen kaum beachtet und Teile der amazonensischen Wälder einfach besetzt und abgeholzt. Die Viehzucht machte dabei den Vorreiter, hauptsächlich in den zentralen Bundesstaaten wie Mato Grosso bis hin zum südlichen Amazonasbecken. Im flachen und niederschlagsreichen Mato Grosso war der Erfolg besonders groß. Bis heute können dort die Farmer dreimal pro Jahr ernten und wechseln zwischen Sojabohnen, Mais und Baumwolle. Doch die Logistikprobleme der exportorientierten Agroindustrien reduzieren ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit: Soja aus Mato Grosso wird auf schlechten Straßen 2000 km weit zu den Häfen im Südosten Brasiliens transportiert.
In der Region von Luiz Eduardo Magalhães, im Westen Bahias, gibt es weniger, aber vorversehbare Niederschläge. Die Farmer ernten nur zweimal pro Jahr und wechseln wie in Mato Grosse zwischen Soja, Mais und Baumwolle. Der gesamte Mais jedoch wird vor Ort konsumiert. Die Region ist relativ arm und wächst nun im Rhythmus von China, mit dem steigenden Einkommen steigt auch der Lebensmittelkonsum.
Der Westen Bahias hat in letzter Zeit immer mehr auch das Interesse ausländischer Investoren geweckt. Einer davon ist die Agrifirma Brazil, ein britischer Fonds, der von Lord Rothschild und Jim Slater unterstützt wird. Die Gesellschaft besitzt 42.000 Hektar Land in der Region von Luiz Eduardo Magalhães, von denen 11.000 bepflanzt sind. Zu ihrem Geschäftsmodell gehört es, neue Verwaltungsnormen auf den bereits funktionierenden Farmen durchzusetzen, die sie kauft, und diese Regeln auch in neuen Bereichen anzuwenden. Das nachhaltige Modell der Agrifima besteht laut Operationsdirektor Araújo Rodrigues darin, sich um die drei „PS“ zu kümmern: um die Produktivität, die Personen und den Planeten: „Wir haben eine viel bessere Verwaltung, wenn wir die Umwelt und die Menschen respektieren und dabei die Produktivität und Lukrativität betonen.“ In der Praxis bedeutet das, strikt die Umwelt-und Arbeitsrechtsgesetze zu beachten und in der Schulung die besten Praktiken auf den Gebieten der Verwaltung, der Pflanzung und der Finanzen anzuwenden. Vergangenen Monat konnte die Agrifirma einen Aktienverkauf im Wert von USD 25 Millionen abschließen, womit sich der Gesamtwert des Unternehmens der letzten zwei Jahre auf USD Millionen 179 erhöhte.
Ilha de Comandatuba - Der Präsident der brasilianischen Zentralbank, Henrique Meirelles, erklärte heute auf dem 9. Unternehmerforum auf der Insel Comandatuba, Bahia, der Internationale Währungsfonds habe das diesjährige brasilianische Wachstum konservativ eingeschätzt. Laut Meirelles dürfte das Brasilianische Brutto-Inlandsprodukt nicht nur die vom IWF vorausgesehenen 5,5% wachsen, sondern bei 5,8% liegen. Im Januar hätte der IWF gar eine Prognose von nur 4,7% abgegeben, die bereits korrigiert werden musste. Der Optimismus lasse sich mit der Konsistenz der brasilianischen Wirtschaft begründen. Zwischen 2003 und 2008 seien 25,9 Millionen Brasilianer zur Mittelklasse aufgestiegen. Und 19,4 Millionen hätten die unterste Wirtschaftsklasse verlassen könnnen. „Wir haben den Teufelskreis der Vergangenheit durchbrochen. Heute ist das Risiko der zu hohen Inflation durch die wirtschaftliche Voraussehbarkeit reduziert.“ Meirelles betonte außerdem, wie wichtig die ausländischen Investoren in der brasilianischen Wirtschaft seien.
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Stockholm, 7. April 2010 - Die brasilianische Stadt Curitiba wurde heute ausgewählt, den Globe Award Sustainable City 2010 zu erhalten. Den Preis vergibt das Globe Forum, ein schwedisches Business-Netzwerk für Nachhaltiges Wachstum. „Ich gratuliere Curitiba zum angesehenen Titel der nachhaltigsten Stadt 2010. Es ist eine sehr solide Siegerin mit einer ganzheitlichen Städteplanung, die alle strategischen Mittel mit Innovation und zukünftiger Nachhaltigkeit verbindet“, sagte der Vorsitzende der Jury, Jan Sturesson vom Weltwirtschaftsforum, zur Wahl der Stadt. Die Jury erklärte ihre Motivation wie folgt: „Der ganzheitliche Ansatz, mit der die Stadt auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeit eingegangen ist, ist gut abgesteckt und organisiert, um eine starke und gesunde Gemeinschaft zu schaffen, die die Umweltfrage mit anderen Dimensionen wie der intellektuellen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen integriert. Das Hauptprogramm, das Curitiba vorgestellt hatte, ist das der „Biostadt“, die alle städtischen Aktionen der Umweltfrage unterwirft. Diese Politik der langfristigen Stätdplanung, des Umweltschutzes, der Anlegung von Parks und der Umwelterziehung begann bereits vor Jahren und wurde nicht unterbrochen. Deswegen hat Curitiba heute mehr als 50 Quadratmeter Grünfläche pro Einwohner. Die Siegesstatuette wird am 29. April im Nordischen Museum von Stockholm bei einem Galadinner dem Bürgermeister Curitibas, Luciano Ducci, übergeben werden.
Laut dem Statistischen Bundesamt (IBGE) ist die Landwirtschaft Brasiliens der einzige Wirtschaftszweig der noch nicht auf die weltweite Finanz-und Wirtschaftsrise reagiert hat.
Im Vergleich lag das Ergebnis des letzten Quartals 2009, 4.6% unter dem des Vorjahres und trug damit wesentlich zu einem negativen Gesamtergebnis für 2009, von 5.2%, bei. Das ist das schlechteste Ergebnis in der Landwirtschaft seit 1986, als der Sektor um 8% schrumpfte.
Neben Viehzucht und Forstwirtschaft waren diese Produkte waren von dem schlechten Ergebnis in 2009 betroffen: Soja (-4.8%), Mais (-13.5%), Café (-12.8), Zitrus (-0.3%).
Der einzige Lichtblick zeigte sich bei Zuckerrohr mit einem Zuwachs von 5.8%.
Quelle: IBGE, Instuto Brasileiro de Geologia e Statistica
Mit einem Zuwachs von 35,4% gegenüber 2008 rückte Brasillien im vergangenen Jahr erstmals zum weltweit zweitgrößten Anbauer gentechnisch veränderter Pflanzen vor. Die brasilianische GVO-Anbaufläche liegt nun laut heute veröffentlichten Daten des International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (Isaaa) mit 21,4 Millionen Hektar knapp vor der argentinischen (21,3 Millionen Hektar). Spitzenreiter bleiben nach wie vor die USA, die auf 64 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen. Der Vormarsch Brasiliens, das nun 16% der 134 Millionen Hektar der weltweiten GVO-Anbaufläche aufweist, beruht vor allem auf der Akzeptanz von gentechnisch verändertem Mais.
Brasilianische Sojabohnen gehören bereits zu 71% zu den GVO, Mais zu 31% und Baumwolle zu 16%. Produziert werden diese Pflanzen besonders in den Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná, São Paulo, Minas Gerais, Mato Grosso do Sul, Mato Grosso, Goiás, Bahia, Piauí, Maranhão e Tocantins.
Laut Bericht des Isaaa wurden gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnenderweise zu 90% von armen Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern angebaut.
Der deutsche Chemiekonzern BASF erklärte heute, er habe erstmals eine Genehmigung erhalten, gentechnisch veränderte Pflanzen in Brasilien kommerziell anzubauen. Zugelassen wurde die Pflanzung seiner gemeinsam mit dem brasilianischen Agrar-Forschungsinstitut Embrapa entwickelten herbizidtoleranten Sojabohnen. Die gentechnisch veränderten Sojabohnen, die auf den Markennamen „Cultivance“ getauft wurden, sollen ab 2011/2012 angepflanzt werden. Geplant sind außerdem Exporte in andere südamerikanische Länder, sowie in die Europäische Union und nach China. BASF hat bereits andere gentechnisch veränderte Pflanzen entwickelt wie etwa die Stärke-Kartoffel „Amflora“, die jedoch seit 14 Jahren vergeblich auf die Zulassung zum kommerziellen Anbau in der EU wartet. Daneben versucht der Konzern seinen gegen Dürren resistenten Mais, zusammen mit dem nordamerikanischen Unternehmen Monsanto entwickelt, in den USA zu verkaufen.
Der größte brasilianische Zucker- und Ethanolproduzent Cosan konnte sich bis auf weiteres von den Anklagen, Sklavenarbeit zu nutzen, freimachen und plant nun mit dem britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell einen Joint-Venture-Vertrag im Volumen von 12 Milliarden Dollar zu schließen. Das fusionierte Unternehmen werde laut Cosan 4500 Tankstellen in Brasilien betreiben und der drittgrößte Treibstoffverteiler des Landes sein. Shell will mit dem Abkommen seine Biobrennstoffgeschäfte in Brasilien ausweiten, während Cosan dabei ist, sein Verteilergeschäft auszubauen. Die beiden Giganten haben nun 180 Tage Zeit, um den Vertrag zum Abschluss zu bringen.